SV Schermbeck

Nach sechs Pleiten - vor Wattenscheid-Spiel kommen Hoffnungsträger zurück

Die Hinrunde beendete der SV Schermbeck auf dem dritten Platz der Oberliga Westfalen. Nach sechs Niederlagen in Folge verabschiedete man sich zuletzt aus dem Kampf um den Aufstieg (elf Punkte Rückstand auf Platz zwei).

Trainer Sleiman Salha benennt verschiedene Gründe für das derzeitige Formtief: "Es ist sehr viel Pech dabei gewesen. Wir verlieren zwei Mal in den letzten drei Minuten." Auch eine "Reihe von ungenutzten Torchancen" sei einer der Gründe für die Niederlagen.

Vor allem die Defensive scheint in dieser Saison ein Manko des SV zu sein. Nur zwei Spiele ohne Gegentor und 17 Gegentreffer innerhalb der letzten sechs Partien lautet die Bilanz der Schermbecker Hintermannschaft.

Salha beschreibt eine Fehlerkette, die sich durch die letzten Spiele zog: "Wir haben es in der Hinrunde schon als Problem deklariert. Wir wussten, dass wir ein Problem in der Defensive haben."

Dennoch lobt der Trainer seine Offensive, die nur in drei Spielen der aktuellen Saison torlos blieb: "Die Offensive macht top Arbeit. Auch unsere Standardsituationen sind immer gefährlich."

Der 35-Jährige zeigte sich zudem etwas überrascht über die starke Hinrunde und erzählt von "Über-Performance", die nun zu einer ungewohnten Situation führte.

"Wir haben sieben Monate über-performt. Gerade wenn es dann mal nicht läuft, ist das schnell in den Köpfen. Deswegen brauchen wir schnellstmöglich Antworten und die kannst du nur durch Siege bekommen."

Am Sonntag reist der SV Schermbeck nach Wattenscheid. Die SG befindet sich im Abstiegskampf und ist seit fünf Spielen sieglos in der Oberliga Westfalen. Unter der Woche verlor Wattenscheid im Kreispokal gegen den Landesligisten FC Altenbochum.

Für die Elf von Salha ist das eine Chance, die Kurve zu bekommen. "Wir wollen am Sonntag unseren eigenen Ansprüchen gerecht werden und idealerweise mit drei Punkten nach Hause fahren", erklärt der Coach.

Vor allem die Rückkehr des zuvor verletzten Kapitäns Timur Karagülmez stimmt den Trainer positiv. Auch Torhüter Sebastian Wickl wird am Sonntag wieder zwischen den Pfosten stehen. Salha ist sich sicher, dass die Erfahrung der beiden einen positiven Einfluss auf die Mannschaft nehmen wird.

"Das macht mir Mut und Hoffnung. Gerade Sebastian und Timur sind Spieler, die eine gewisse Erfahrung mitbringen. Die benötigen wir jetzt auch, damit wir unsere Qualitäten über die vollen 90 Minuten abrufen."

Wir setzen den Fokus auf junge und lernwillige Leute. Für ganz oben reicht die Infrastruktur in dieser Zeit einfach noch nicht

Sleiman Salha

Der SV wünscht sich einen guten Saisonabschluss: "Wir möchten diese Saison auf alle Fälle positiv beenden." Eine Kampfansage für die nächste Spielzeit verkneift sich der 35-Jährige und spricht über die Zufriedenheit mit der aktuellen Tabellensituation.

An einen echten Schermbecker Kampf um die Meisterschaft in der kommenden Saison glaubt der Trainer nicht. Grund dafür sei die finanzielle Lage und Infrastruktur des Vereins. Zudem setze man vermehrt auf junge Talente.

"Wir wissen, dass die anderen Mannschaften mehr Möglichkeiten haben als wir. Wir setzen den Fokus auf junge und lernwillige Leute. Für ganz oben reicht die Infrastruktur in dieser Zeit einfach noch nicht. Da ist keiner so blauäugig und sagt, dass wir oben mitspielen müssen. Wir können da finanziell nicht mithalten. Wir wollen da gar nicht mithalten."